Mittwoch, 7. September 2011

Keine Wahl bei der Wahl


Wer seine Stimme abgibt, hat nix mehr zu sagen“.... „Wir können nur wählen: Diebe, die uns bestehlen; Mörder, die uns befehlen; und stellen sie uns an die Wand, wird keiner von uns fehlen!“
Parolen, die nicht erst seit heute bekannt sind, Parolen, die sich ziemlich brutal anhören, und die doch ganz krass aussagen, auf was man sich wohl als kleiner Bürger der BRD einzustellen hat. Man muss vielleicht zwischen den Zeilen lesen, muss seine eigenen Gedanken und Phantasien freien Lauf, und genügend Spielraum lassen, um etwas Licht in das Dunkel der Parteien zu bringen. Aussagen wie: der Bürger hat freie Wahl..., der Bürger bestimmt... sind hohle Phrasen. Die freie Wahl, was heißt das schon?! Die freie Wahl aus einem Haufen Schrott oder wie?! Die Auswahl ist meistens verdammt hart am Limit. Dem Bürger werden die Wahl – Kandidaten einfach vorgesetzt, ist eben so. Wähl...und sei still. Wer nicht wählt, wählt trotzdem. So was nennt sich nun... freie Wahl in einer Demokratie. Was für ein Blender.
Das Jahr 2011, das Jahr der Wahlen, in vier Bundesländer wurde...wird gewählt, und immer der gleiche Rummel. Politiker ziehen durch die Gegend, versuchen in den Kreisen und Städten bei den Bürgern zu punkten. Auf Veranstaltungen, und auf gesponsorten Partys mit entsprechenden Künstlern und so genannten Stars, werden die Parteimitglieder auf den geplanten Kurs gebracht. Die Medien sorgen stets für das nötige Rahmenprogramm. Nachrichten, Dokumentationen, und Diskussionen über Politik und Politiker bekommen die Bürger regelrecht in den Kopf gehämmert. Auf fast allen größeren Sendern laufen Talkshows zu den unterschiedlichsten Themen. TV – Journalisten fragen, und die geladenen Gäste geben Auskunft und Antwort. Es geht, für den Zuschauer, möglichst unterhaltsam zur Sache, ein wenig Hick, ein bißchen Hack, etwas Hick-Hack, und alles genau nach Plan. Oft sind es sowieso schon Aufzeichnungen, damit auch ja Nix schief laufen kann, denn die heile Schaukel – Gaukel Welt muss unbedingt erhalten bleiben. Nix ist dem Zufall überlassen, dass darf man nicht vergessen.
Überall an den Straßenrändern, an allen Ecken und Enden, stehen und hängen jede Menge Wahlplakate von sämtlichen Parteien, und besonders die so genannten, großen Bürgerparteien versuchen sich immer wieder Selbst zu übertreffen. Von riesigen Holzwänden lächeln und grinsen irgendwelche Politiker - und innen auf die Bürger herab, und oft steht in gut lesbaren Lettern noch irgendein Spruch der jeweiligen Partei. Natürlich möglichst flott und locker, Texte, die noch ein Blinder begreift, und Worte ohne Worte. Viele der Wahlplakate sind Angriffsziele wütender und frustrierter Bürger. Mit Zeichnungen und Texte zeigen die Menschen ihre Meinung über das herrschende System. Andere Bürger äußern ihre Wut durch abbrennen, zertreten, und zerstören der Plakate. Da sind Worte meistens sowieso überflüssig und kommen zu spät.
In den verschiedenen Städten, in Stadtteile, Orte, und Dörfer, auf Märkte, in Einkaufscentren, in Passagen, in Parks, und Sonst wo, stehen die Stände der verschiedenen Parteien. Parteimitglieder verteilen Infomaterial an die Bürger, und je nach Interesse der einzelnen Leute gibt es wohl manchmal einen kleinen Schlüsselanhänger oder Ähnliches, mit Parteiemblem versteht sich. Man versucht natürlich auch mit den eventuellen Wählern in ´s Gespräch zu kommen, so was nennt sich Basisarbeit. Da wird dem Bürger das jeweilige Parteiprogramm nahe gebracht, mit auswendig gelernten Texten, und genau durchdachten Worten. Sowieso macht man möglichst auf bürgernah, zeigt Verständnis für die Bedürfnisse der Betroffenen, und hat stets ein offenes Ohr für das ach so ausgeblutete und leidende Volk.
Trara..tatra..tata, ab und zu erscheint mit großem Bummborium irgendwer Berühmtes der Partei, um den Bürgern so richtig Honig um den Bart zu schmieren. Jede Menge tolle Worte, die sich hinterher als leere Versprechen herausstellen. Es folgen Texte, Wort für Wort vom Papier abgelesen, die von den zuständigen Experten ausgearbeitet wurden. Viele fachbezogene Fremdworte, und kaum verständliche Fachworte machen es den meisten Zuhörern unmöglich zu begreifen, was da überhaupt gesagt wird. Auf jeden Fall, viele nixsagende Worte, Texte ohne Sinn und Verstand, und Hauptsache es hört sich schlau und wichtig an. Außerdem, was sind schon Worte?? Der kleine Bürger vergisst schnell, dafür wird schon gesorgt. Vor der Wahl ist vor der Wahl, und was nach der Wahl passiert, dass steht auf einem ganz anderen Blatt.
Im Groben und Ganzen verändert sich sowieso nur wenig, außer die ständig steigende Besoldung von Partei und Politiker, und dass die Wahlbeteiligung immer weiter sinkt und sinkt. Der Hit überhaupt, die Politiker bestimmen ihre eigene Entlohnung. Davon wagt ein Arbeiter nicht mal zu träumen. Sowieso wird man ja nicht mal so einfach ein einflussreicher Politiker. Der Klüngel ist weit verbreitet, ohne Beziehungen klappt Null und Nix, und ansonsten bedarf es wohl einer entsprechenden, ganz speziellen Persönlichkeit. Neugierig, habgierig, und zielstrebig, rücksichtslos, gnadenlos, und hemmungslos, da ist kein Platz für tiefgreifende Emotionen. In diesen Kreisen kennt Jeder Jeden, Keiner Keinen, und Fremde sind unerwünscht. Man bleibt lieber unter sich.
Bei den Landtagswahlen kriegen die Parteien nicht mal mehr die Hälfte der Wahlberechtigten dazu, ihre Stimme abzugeben, und nur bei der Bundestagswahl sind es etwas mehr Wähler. Vielleicht wäre es
angebracht, eine Nichtwählerpartei zu organisieren, um zumindest den Betrug mit den nichtabgegebenen Stimmen zu unterbinden, denn die Parteien kassieren ganz legal reichlich Geld dafür. Obwohl, eigentlich handelt es sich wohl bei diesen Beträgen um Peanuts. Die ganze Parteienfinanzierung ist sowieso völlig dubios, und undurchsichtiger als die Nebel von Avalon. Unzählige Skandale ziehen sich wie ein roter Faden durch fast alle Parteien, und was da nun wirklich abgeht, darüber herrscht das kollektive Schweigen. Spenden hier, Spenden da, Geldkoffer dort, Bankkonten sonst wo, geheime Banksafesaround, und keiner weiß von Nix. Die Korruption blüht und gedeiht prächtig. Industrie und Wirtschaft zeigen sich je nach Bedarf richtig großzügig, und die Parteien und Politiker greifen in die Vollen. Wie heißt es doch so schön... Geld regiert die Welt, und Jedes und Alles hat seinen Preis.
Mit reichlich Phantasie und Energie wurden... werden die sprudelnden Geldquellen verheimlicht, verschlüsselt, und verschwiegen. Groß im Geschäft sind: das Herzogtum Liechtenstein, die Schweiz, Luxemburg, Andorra, und etliche Tonga – Bonga Inseln, Irgendwo im Nirgendwo. Die reibungslosen Abwicklungen sind garantiert, entsprechende Kontakte regeln eben Jedes und Alles.
Wenn man sich nun mal die Parteienlandschaft und deren Chef´s anguckt, stellt man fest, dass es kaum wirkliche Persönlichkeiten mit Ausstrahlung gibt. Total von Leibwächter und Security umzingelt und abgeschirmt eilen die Politiker von Termin zu Termin. Die gepanzerte NobelKarosse inklusive Chauffeur steht Allzeit bereit, und getönte Scheiben verhindern neugierige Blicke, denn man will Aufsehen vermeiden. Die Nähe zum Volk... Volksnähe, alles nur billige Phrasen. Die meisten der sogenannten besseren Gesellschaft, haben keinerlei Ahnung, was sich überhaupt beim braven Bürger abspielt. Sie können sich weder das tägliche Leben und Überleben auf den Straßen, und in den Gassen der Arbeiter vorstellen, und noch weniger interessiert man sich in diesen oberen Kreisen dafür, wie und was in den Elendsvierteln der Verlorenen und der Verlierer vor sich geht. Man bleibt eben unter sich.
Da bleibt Politikverdruss nicht aus. Man kann viele Bürger gewiss lange täuschen, aber wie lange, dass ist wohl die Frage, und was passiert dann??Die Zukunft wird es vielleicht zeigen, mal abwarten, was da noch so auf uns zukommt. Die Bürger werden so lange in Sicherheit gewiegt, bis der Rummsbumms einschlägt. Nun denn, tragen wir es mit Fassung,und bloß keine Panik, weil..: Es geht alles vorüber, es geht alles vorbei. Es ist wie es ist, und kommt wie es kommt. Die Bürger müssen sich auf eine schwerbitterharte Zukunft einstellen, die Sitten sind rauher, Moral und Anstand gibt es nur noch selten, und das Vertrauen ging schon länger Verloren. Immer weniger Politiker wirken auch nur annähernd souverän, und von kompetent kann keine Rede sein. Die Ämter werden gewechselt wie die täglichen Unterhosen. Erstmal Gesundheitsminister, nach einigen Monaten der Wechsel wegen Ungereimtheiten in das Wirtschaftsamt, um nach kurzem Auftritt dann im Verteidigungsbereich herumzuwühlen. Werden Druck und Ärger für den Minister dann doch zu groß, und der Stuhl brennt bereits, macht gar nix, denn in der Industrie und Wirtschaft wartet schon ein lukrativer Posten.
Egal ob SPD, CDU/CSU, die Grünen, die Linken, die FDP, und was da sonst noch für Parteien in der BRD unterwegs sind, eine Krähe hackt der andern nicht das Auge aus, und von daher...fast alles eine Suppe. Die Debatten im Bundestag sind wirklich der blanke Hohn. So weit das Auge reicht... leere Stühle und Bänke, die paar wenigen Politiker verlieren sich regelrecht im riesigen Sitzungssaal. Es herrscht eine recht merkelwürdige Stimmung. Die gähnende Leere des Saales spiegelt die Interessenlosigkeit der sogenannten Volksvertreter wieder, und die ganze Debatte gleicht einem Comic. Der Umgangston ist freundlich und gelöst, und Jeder darf bei seinem, von zuständigen Experten ausgearbeiteten und vorgeschrieben, Vortrag so richtig loslegen. Doch psssttt...bloß nicht zu laut, der Kollege von der CDU gönnt sich gerade ein Nickerchen, und auch die anderen Politiker scheinen lustlos vor sich hinzudösen. Zwei Abgeordnete von SPD und CSU blättern interessiert in einem Urlaubskatalog, der Kollege daneben ist schwer mit seinem Telefonat beschäftigt, die Gesandten – innen der Grünen beginnen eben mit dem zweiten Frühstück, und so tut fast jeder Abgeordnete und Minister, als sei er oder sie reichlich schwer ausgelastet. Doch... Es ist alles nur Show, and the show must go on.
Man braucht sich nur das Geplänkel im Bundestag anhören und ansehen, da muss Jedem das kalte Kotzen kommen. Sorry, man vergebe die harten Worte. Doch eigentlich sind diese Worte noch verdammt milde ausgedrückt, denn das Geklüngel von Politik, Industrie und Wirtschaft ist einfach nur noch unerträglich. In den Köpfen der Mächtigen kommen die Bürger gar nicht vor, es sei denn, es geht um Ausplündern, Ausbeuten, und Unterdrückung. Die Politiker sind nur Marionetten und Handlanger der Reichen und Mächtigen, denn die bestimmen wohin die Reise geht.
Eigentlich ist es doch sowieso egal, wie und was der Bürger wählt. Die Mächtigen machen sowieso was sie wollen, und daran wird sich nix ändern.
Es ist irgendwie nicht richtig zu begreifen, dass eine Partei wie die FDP so viel Macht und Einfluss hat, obwohl nur wenige Bürger diese Mehrheitsbeschaffer wählen. Mehr als nur merkwürdig ist, bei der Bundestagswahl schafft die FDP an die 15%, und bei den Landtagswahlen sind 5% kaum möglich. Anfang September 2011 dann das Wahldebakel mit 2,7%. Und was kommt als Erklärung von den Politikern?
Schönrederei, dumme Ausreden, und plumpe Erklärungen. Von wegen... das Parteiengerangel der vergangenen zwei Wochen sei Schuld am Wahldesaster, dann war nicht genügend Zeit für Dies und Das und Jenes und Welches vorhanden, oder eben... die meisten FDP – Wähler wären zu hause geblieben, und sowieso das schlechte Wetter. Was sind das bloß für Texte?! Halten die Politiker die Wähler wirklich für sooo dumm?! Ja, klar, dass tun sie, und daran wird auch mit Erfolg gearbeitet.
Mal Klartext..., Welcher kleine Otto Normalo versteht schon was da in Expertenkreisen und Fachrunden ausgehandelt wird?? Manipulation, Gehirnwäsche, Kontrolle, big brother is watching you. Seit Anbeginn des Staates wurde festgelegt, wie und wo lang der Hase, sprich Bürger, zu laufen hat. Ganz klar und deutlich steht die Position der Bürger auf dem deutschen Ausweis, nämlich „Personal“ - Ausweis, und nicht etwa „Personen“ : Ausweis. Wenn der Bürger schon als Personal betitelt wird, dann ist die BRD auch Nixx anderes als ein Konzern. Sowieso sollte nicht vergessen werden, Deutschland hat noch keinen Friedensvertrag, und von daher herrschen wohl immer noch gewisse Sieger. Bleibt nur abzuwarten was so kommt, das Parteienkarussell dreht sich weiter, der Bürger hat die freie Wahl bei der Auswahl, und keine Wahl bei der Wahl.
BM.